Israelischer Geheimdienst: Zehn Prozent der UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen haben Verbindungen zur Hamas
Immer mehr Informationen sickern über die mutmaßlichen Verbindungen von Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks zu Terroristen im Gazastreifen durch. Laut der US-Zeitung
Wall Street Journal geht der israelische Geheimdienst davon aus, dass rund zehn Prozent aller etwa 12 000 im Gazastreifen beschäftigten Mitarbeiter des Hilfswerks UNRWA Verbindungen zur Hamas oder dem Islamischen Dschihad hätten.
Die Vorwürfe gegen zwölf Beschäftigte des UNRWA wegen mutmaßlicher Beteiligung am Hamas-Massaker am 7. Oktober haben weltweit für Empörung gesorgt. Als Reaktion stellten
, die USA, Großbritannien und Frankreich. Die Informationen in den Geheimdienstberichten basierten unter anderem auf Mobilfunkdaten, Verhören von gefangenen Hamas-Kämpfern und auf Dokumenten, die bei getöteten Kämpfern sichergestellt worden seien, berichtete das
Wall Street Journal. Die US-Regierung sei über das Geheimdienstdossier unterrichtet worden, hieß es.
Aus einem anderen Bericht geht hervor, dass Israels Geheimdienst insgesamt bei 190 UNRWA-Mitarbeitern davon ausgeht, dass sie nicht nur mit der Hamas in Verbindung stehen, sondern ihr oder einer anderen radikal-islamischen Organisation angehören. So soll es laut der Nachrichtenagentur Reuters in einem Dossier stehen. "Anhand von nachrichtendienstlichen Informationen, Dokumenten und Ausweisen, die während der Kämpfe beschlagnahmt wurden, ist es nun möglich, rund 190 Hamas- und Islamischer-Dschihad-Terroristen zu identifizieren, die als UNRWA-Mitarbeiter tätig sind", heißt es. Demnach soll die Hamas "ihre terroristische Infrastruktur methodisch und bewusst in einer Vielzahl von UN-Einrichtungen und -Vermögenswerten", einschließlich Schulen, installiert haben. Die Hamas bestreitet dies.
Das Dossier wurde Reuters' eigenen Angaben zufolge von einem Informanten vorgelegt, dessen Name und Nationalität nicht genannt werden können. Der Informant gab demnach an, das Dossier sei vom israelischen Geheimdienst zusammengestellt und den USA übermittelt worden. Palästinenser werfen Israel vor, Informationen gefälscht zu haben, um das UNRWA zu diskreditieren. Das Hilfswerk selbst hat wegen der Vorwürfe einige seiner Mitarbeiter entlassen. Eine Sprecherin sagte Reuters auf Anfrage, sie könne sich aufgrund der laufenden UN-Ermittlungen wegen der Vorwürfe nicht zu dem Dossier äußern.