Kleines Update von uns: Mein Ausflug in die Hundesportwelt im SV ist schon wieder vorbei, was ich äußerst schade finde.
Warum? Wo ich doch so begeistert war vom Platz, von der Arbeit dort, von den netten Leuten? Hm. Wie soll ich es sagen, es ist nicht alles Gold, was glänzt und man kann sich in Menschen doch sehr täuschen.
Wir waren ein tolles Trüppchen, sehr motiviert, sehr enthusiastisch und so wurden wir Neulinge, die ja erstmal ein halbes Jahr "Gastmitgliedschaft" hinter sich bringen mussten, mit lockerem, Spaß machendem Training, mit Agility, Ralley Obedience, mit Waldspaziergängen, mit all so schönen Sachen "geködert" und durften dafür das zugemüllte Vereinsheim entrümpeln und von Ungeziefer entseuchen, neue Schränke kaufen und aufbauen, das Grundstück entrümpeln und pflegen, Rasen mähen, den Rasenmäher reparieren und dann einen "Tag der offenen Tür" auf die Beine stellen mit Flohmarkt und Agilityvorführungen und Kaffee-Kuchenverkauf etc. etc. etc.
Der Tag der Offenen Tür, an dessen Vorbereitung und Durchführung sich die Vorsitzende nicht wirklich beteiligt hat, war ein voller Erfolg, wurde gut besucht und brachte dem Verein gute Einnahmen.
Und dann war das halbe Jahr rum und wir unterschrieben den Vereinseintritt und von da an zeigte die Vorstandsetage ihr wahres Gesicht.
Der Tag der Offenen Tür war ja so katastrophal, die "Neuen" hätten ja alles "an sich gerissen", es war ja alles so *******. Außerdem: Alles was nicht Schutzdienst ist, ist doof, Waldpaziergänge sind doof (die Hunde der Vorsitzenden waren die einzigen Unverträglichen am Platz und sie ist körperlich nicht in der Lage für Spaziergänge, deshalb sind Spaziergänge überhaupt doof, ihre Hunde sind nur auf dem Grundstück und auf dem Platz und für einen Schäferhund ist das völlig OK so), Agility ist doof (weil die Hunde der Vorsitzenden das nicht machen wollen und es ihr peinlich ist, dass sie die Hunde nicht im Griff hat), alle Hunde, die keine Schäferhunde sind, sind doof (erst Recht wenn die eine bessere Unterordnung laufen als die Schäferhunde der Vorsitzenden) und "Neulinge" die daran oder überhaupt irgendwas ändern wollen, sind ganz doof. Man wolle wieder mehr Schäferhunde auf dem Platz und man wolle wieder mehr (eigentlich am Liebsten nur) Schutzdienst machen und man wolle, dass die "Neuen" brav zu allem Ja und Amen sagen oder den Rand halten. Und sich nirgends einmischen. Und tun, was man denen sagt.
Schutzdienst mit Stachler und Teletakt wurde glorifiziert, das war noch "richtiger" Hundesport... und früher war sowieso alles besser. Es soll alles wieder so wie früher werden. Früher war toll! Auf der Vereins-Facebookseite tauchten in Regelmäßigkeit die Rechten AFD-Verherrlichungsbildchen und -sprüche auf, mit denen die Vorsitzende ihr privates Profil zupflasterte und auch im Gespräch beim Zusammensitzen kamen immer öfter rechte Parolen auf den Tisch. Unterirdisch.
Interessant, wie sehr man sich in Menschen täuschen kann.
Und wenn alles doof ist, wenn alles so ist, wie man das "von Früher" kennt und wie man das eigentlich nie wieder erleben wollte, macht das Ganze absolut keinen Spaß mehr.
Fazit: So gut wie alle Mitglieder sind nach einer Mitgliederversammlung, in der die Vorsitzende komplett ausfallend und persönlich beleidigend wurde und hysterisch herumrennend und brüllend äußerst negativ auffiel, aus dem Verein ausgetreten, die meisten direkt auch aus dem SV selber.
Ich auch, das hat mir gereicht.
Einige von den mit ausgetretenen Mitgliedern, darunter beide "Ausbildewarte" haben aufgrund des Austritts die ihnen (unzweifelhaft beweisbar) privat gehörenden und dem Verein kostenlos zur Verfügung gestellten Sachen (u.a. ein ganzer Satz Profi-Agilitygeräte) wieder mitgenommen, was ihnen vom Vereinsvorstand als "Diebstahl" angekreidet wurde. Nu ja.
Wir haben uns einer nach dem anderen mit der Begründung für unseren Austritt aus der Vereins-WhatsApp-Gruppe verabschiedet, wofür mein Mann für seine deutlichen Worte von der Vorsitzenden postwendend eine Beleidigungs-Anzeige kassierte. Die inzwischen allerdings wegen Nichtigkeit eingestellt wurde. Nu ja, mit Anzeigen gegen Vereinskollegen und Nachbarn kennt sich die Vorsitzende bestens aus, wie wir inzwischen wissen. Es kommt in dieser OG wohl auch öfter mal zu "Massenaustritten".
Wir "Ausgetretenen" haben jetzt für uns selber ein lockeres Clübchen gegründet, ganz ohne Vereinsmitgliedschaft und Pflichten, wir treffen uns Sonntags mal hier, mal dort, machen Ralley Obedience, bissl Agility, Unterordnung, Waldspaziergänge, Stadtspaziergänge und haben einfach nur Spaß zusammen. So ganz ohne die Aussicht, mal eine Begleithundprüfung zu machen, aber das ist mir nach dem "Ausritt" in die Vereinswelt auch nicht mehr wichtig.
Schade. Sehr schade.
Gruß
tessa